Bekommt die IGS in Springe eine Oberstufe? Diese Frage grundsätzlich vor dem Einstieg in die Beratungen mit ja zu beantworten ist nach unserer Ansicht nicht der richtige Weg. Dies haben die Mitglieder der Gruppe CDU/FWS auch deutlich so formuliert. Es suggeriert: das geht jetzt ganz schnell, ruft bei Eltern und Schüler/innen u.U. große Enttäuschung hervor.
Mit dem Ratsbeschluss im Sommer war der Antrag der Rot/Grün/Roten Ratsgruppe zur Vorberatung in die Fachausschüsse überwiesen worden. Einen Antrag, den Wunsch der IGS auf Machbarkeit zu untersuchen, indem von Seiten der Verwaltung die notwendigen Bedarfsermittlungen gestartet werden, hätte unsere Gruppe mittragen können, die grundsätzliche Entscheidung „die IGS bekommt eine Oberstufe“ ohne die grundlegenden Fragen zu beantworten, auf denen eine entsprechende Entscheidung fußt, können wir mit unserem Gewissen nicht verantworten, daher ein Nein zum Grundsatzbeschluss.

Wir sind uns doch wohl alle einig, dass wir ein breites Angebot an Oberstufenschwerpunkten für Schülerinnen und Schüler in Springe behalten wollen? Bisher haben wir in einer 30.000 Einwohner zählenden Stadt 6 verschiedene Sek II Schwerpunkte:

– Sprachlich
– Mathematisch/Naturwissenschaftlich
– Musisch/Künstlerisch
– Gesellschaftswissenschaftlich am OHG

und

– Wirtschaft
– Gesundheit und Pflege an der BBS

Resumée: in der Stadt Springe gibt es für Schüler/innen alternative Angebote zum Erwerb der Hochschulreife, anders als in Bad Münder oder in Pattensen und Wennigsen bevor diese Kommunen eine Oberstufe eingeführt haben. Kein Schüler muss Springe verlassen, um eine gymnasiale Oberstufe zu besuchen und die allgemeine Hochschulreife zu erwerben. In einer Ausbildungsvita gibt es weitere Möglichkeiten der Weiterqualifizierung und des Erwerbs der Hochschulreife (Kolleg nach Beendigung einer Ausbildung, Immaturenprüfung…).
„Wichtig: die Vielfalt soll für die Springer Schüler/innen wachsen“, so Bastian Reinhard (SPD) ,,die große Gruppe sieht keine Einschränkungen für die BBS, Szenarien, die den Standort in Frage stellen seien unangebracht – so äußerte sich Herr Reinhard gegenüber der NDZ .
Laut Auskunft der Schulleiterin der BBS sind 50% der Schülerinnen und Schüler in der 3-zügigen Oberstufe ehemalige Schüler der IGS . Daraus folgt: wenn diese dort fehlen, kann man sich vorstellen, was das für das gymnasiale Angebot dort bedeutet! – und das um an der IGS dann Doppelstrukturen zum OHG zu schaffen? Können/wollen wir uns unter diesem Aspekt, koste es was es wolle, ein zusätzliches schulisches Oberstufenangebot leisten? Das für Springe zusätzliche Angebot an der BBS wird aus dem Regionshaushalt finanziert, also nur mittelbar aus Mitteln der Stadt Springe über die Regionsumlage. Wir möchten diese Angebote nicht gefährden, streben daher eine ergebnisoffene Untersuchung und Bewertung der Voraussetzungen an.

Wir haben der Verwaltung einen Fragenkatalog vorgelegt, die Antworten sollen uns notwendige Informationen als fundierte Entscheidungshilfe für die ausstehende endgültige Entscheidung liefern.

Elke Riegelmann